Regine, 80

Angst vor dem Tod habe ich nicht, aber vor dem Sterben habe ich schon Respekt, man weiß ja nicht wie das sein wird. Ich glaube, niemand möchte lange leiden oder Schmerzen haben und ich möchte auch meinen Kindern nicht zur Last fallen.

Aus diesem Grund mache ich öfter diesen Satz zu meinem Gebet, „Herr, mach‘s mit meinem Ende gut“.

Da kann man nur beten und wie es dann kommt, muss man es annehmen. Ich weiß aber auch, dass man sich nicht um ungelegte Eier Sorgen machen muss, denn vielleicht kommt es doch ganz anders. So nehme ich es aus Gottes Hand wie es kommt, jedenfalls will ich es versuchen, vorher ist man ja immer mutiger.

Was mir hilft, sich auf den Tod einzustellen ist, dass ich alles geregelt habe. Schon vor Jahren habe ich eine Sterbeversicherung abgeschlossen, eine Patientenverfügung und Betreuungsvollmacht hinterlegt. Außerdem habe ich einen Ordner vorbereitet, in dem alle nötigen Unterlagen abgeheftet sind. Auch meine Wünsche in Bezug auf Sarg, Grabstätte und Trauerfeier habe ich aufgeschrieben, den Predigttext und die Lieder ausgesucht.

Das alles geordnet zu wissen, beruhigt mich.

Mein Leben lang hat mich Gott begleitet, und auch jetzt hilft es mir, mit Gott im Gebet zu sprechen und in der Bibel zu lesen oder geistliche Musik zu hören. Mit Gott in Kontakt sein, ist eine unerschöpfliche Quelle. Ohne Nahrung können wir nicht leben und ohne Gottes Wort kann auch unser innerer Mensch nicht stabil und gesund sein.

Auch im Glauben mit anderen verbunden zu sein und Gemeinschaft zu erleben ist mir wichtig und tut mir gut.

Menschen, die Angst vor dem Tod haben, würde ich empfehlen, Bücher zu diesem Thema zu lesen. Es hilft, wenn man merkt, andere machen sich Gedanken über den Tod, die Ewigkeit und Auferstehung. Das gibt Vertrauen und Hoffnung.

Doch muss jeder seinen eigenen Weg finden, aber ich bin sicher, „….wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen, spricht der Herr“.

Und wenn die Angst kommt, dann kann ich überlegen, gebe ich der Angst Raum oder der Hoffnung und dem Vertrauen, da wäre ich töricht, wenn ich die Angst wähle.

Ich habe gelernt, im Gebet nicht darum zu bitten, wie dies oder das geschehen soll, sondern dass ich loslassen kann. „Gott, da gebe ich mich in deine Hand, du wirst das sicher gut machen.“

Und wenn ich mal allzu sehr um mich selbst kreise, versuche ich über den Tellerrand zu schauen und dankbar zu sein für das, was ich habe.