Gebete gegen die Angst

In schlaflosen Nächten

Von Sabine Naegeli

Nicht vor dem Schmerz fliehen,
sondern wissen,
wohin wir mit dem Schmerz fliehen können,
darin liegt die Befreiung.

Der Schlaf verweigert sich mir.
Dunkle Schatten
legen sich über die Gedanken.
Wie der Nebel dem Boden entsteigt,
so steigt der Schmerz auf
aus den Tiefen der Seele
und deckt alle Getrostheit zu.
Ich bekämpfe ihn nicht.
Ich fliehe mit ihm zu dir,
mein Gott,
und bette mich in deine Arme.
Geborgen bin ich
an deinem Herzen.

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Auch wenn ich es jetzt nicht fühle:
Du bist da.
Es ist nicht wichtig,
dass ich auf alle Fragen eine Antwort finde.
Du wachst über mir.
Du entmächtigst meine Ängste.
Du löst mich behutsam los von mir.
Bei dir kommt mein unruhiges Herz
zur Ruhe.
Mein Gott, ich danke dir.


Ein Psalm Davids

Psalm 4

Erhöre mich, wenn ich rufe, Gott meiner Gerechtigkeit,
der Du mich tröstest in Angst; sei mir gnädig und erhöre mein Gebet!
Ihr Herren, wie lange soll meine Ehre geschändet werden?
Wie habt ihr das Eitle so lieb und die Lüge so gern!
Erkennet doch, dass er Herr seine Heiligen wunderbar führt;
der Herr hört, wenn ich ihn anrufe.
Zürnet ihr, so sündigt nicht; redet in eurem Herzen auf eurem Lager und seid stille.
Opfert, was recht ist, und hoffet auf den Herrn.
Viele sagen: "Wer wird uns Gutes sehen lassen?"
Herr, lass leuchten über uns das Licht deines Antlitzes!
Du erfreust mein Herz, ob jene auch viel Wein und Korn haben.
Ich liege und schlafe ganz mit Frieden; denn allein du, Herr, hilfst mir, dass ich sicher wohne.

Wenn unsere Tage verdunkelt sind

Martin Luther King

Wenn unsere Tage verdunkelt sind
und unsere Nächte finsterer als tausend Mitternächte,
so wollen wir stets daran denken,
dass es in der Welt die große segnende Kraft Gottes gibt.
Gott kann Wege aus der Ausweglosigkeit weisen.
Er will das dunkle Gestern in ein helles Morgen verwandeln
Zuletzt in den leuchtenden Morgen der Ewigkeit.

Was kränkst du dich in deinem Sinn

Paul Gerhardt

Was kränkst du dich in deinem Sinn und grämst dich Tag und Nacht?
Nimm deine Sorg und wirf sie hin auf den, der dich gemacht.
Hat er dich nicht von Jugend auf versorget und ernährt?
Wie manches schweren Unglücks Lauf hat er zurückgekehrt!

Gott, zu dir rufe ich

Dietrich Bonhoeffer

Gott, zu dir rufe ich in der Frühe des Tages.
Hilf mir beten und meine Gedanken sammeln zu dir;
ich kann es nicht allein.
In mir ist es finster, aber bei dir ist das Licht;
ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht;
ich bin kleinmütig, aber bei dir ist die Hilfe;
ich bin unruhig, aber bei dir ist der Friede;
in mir ist Bitterkeit, aber bei dir ist die Geduld;
ich verstehe deine Wege nicht,
aber du weißt den rechten Weg für mich.

Ich habe keine Angst

Raffael de Blasi, Bistum Augsburg

Ich habe viel Freude am Leben.
Gott steht auf meiner Seite.
Mit den Menschen, die ich mag,
und mit Gott kann mir nichts passieren.

Worauf es doch ankommt, ist doch dass Gott mich mag
und dass ich andere lieben kann.
Und das kann mir keiner nehmen.
Keine Dunkelheit, keine Schuld,
keine Verachtung durch die Menschen, keine Krankheit.
Nichts kann mich von Gott und von der Liebe,
von der Freude und vom Glauben trennen.
Natürlich macht mich das nicht unverletzlich,
und manchmal fürchte ich mich vor dem, was als nächstes kommt.

Aber wenn ich mich fürchte - bete ich.
So kann die Angst, die mich ab und zu überkommt,
immer wieder Gelegenheit zum Gebet sein.
Nichts, auch nicht die Angst, etwas zu verpassen,
kann mich von Gott trennen.
Ganz im Gegenteil,
je unsicherer ich bin, umso fester halte ich mich an Gott.

Bei ihm fühle ich mich sicher.
Er zeigt mir, wie schön es ist, zu lachen,
sich zu freuen,
Spaß zu haben
und für andere da zu sein.
Das Leben ist schön,
weil Gott es mir geschenkt hat.
Meine Fröhlichkeit soll ein Zeichen meines Dankes sein.

Gott, danke dass ich mit meiner Angst zu Dir kommen darf

Birgit Arndt, Medienhaus Zentrum für evangelische Publizistik und Medienarbeit in Hessen und Nassau GmbH

Gott, danke dass ich mit meiner Angst zu Dir kommen darf. Sie macht mich hilf- und ratlos. Sie saugt meine Lebenskraft auf, und sie lähmt mich. Schenke mir die Zuversicht, dass wahr ist, was Du uns zugesagt hast: dass wir getrost sein dürfen, und dass wir uns nicht fürchten müssen. Hilf mir, Dein Licht in meiner Dunkelheit zu sehen und lass mich bleiben in Deinem Licht.

Jesus, Du hast die Welt überwunden. Seit Ostern hat der Tod nicht mehr das letzte Wort. Durch Dein Sterben hast Du uns Deine Liebe gezeigt und durch Deine Auferstehung den größten Angstmacher entmachtet. Vertreibe den Geist der Furcht aus meinem Herzen und verwandle meine Angst in Vertrauen, Kraft und Mut.

Heiliger Geist, wirke in mir und lass mich darauf vertrauen, dass Du mich auf meinem Weg begleitest und mich trotz meiner Ängste, Zweifel und Sorgen liebst.  Lass mich Deine  Kraft und Stärke spüren und mache sie zu meiner Kraftquelle. Damit ich den Mut habe, mich meinen Ängsten zu stellen und sie mit Deiner Hilfe zu überwinden.

Lass nichts dich bedrängen

Hl. Teresa von Avila

Lass nichts dich bedrängen.
Lass nichts dich beängstigen.
Alles verändert sich. Gott allein bleibt.
Geduld erreicht das Ziel.
Dem, der Gott hat mangelt es an nichts.
Gott allein erfüllt all unsere Bedürfnisse.